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Klima

In diesem Artikel geht es um das Klima und die sich daraus ergebenden Vegetationszonen.

Das Klima der Kleinen Antillen ist tropisch wechselfeucht. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über recht konstant, es gibt jedoch eine mehr oder weniger ausgeprägte Trockenzeit (November bis März) und eine Regenzeit (April bis September). Die Trockenzeit fällt also grob gesehen auf die Wintermonate. Während der Regenzeit, besonders von Juli bis November mit Schwerpunkt auf dem September, besteht die Gefahr von vorbeiziehenden Hurricanes.
Die Temperaturen reichen von etwa 20°C nachts bis 35°C tagsüber und liegen im Schnitt bei ca. 27°C.

Klimadiagramm Fort de France, Martinique, 146m ü. NN

Das Klima ist zwar über das Jahr gesehen recht konstant. Die Inseln liegen alle im Passat-Bereich der Nordhalbkugel, im so genannten Nordost-Passat (engl. Tradewinds). Die vorherrschende Windrichtung ist also Nordost. Im gesamten Gebiet weht also ein ständiger NO-Passatwind. Die Luft ist auf Grund der Meereslage stets feucht. Steigt sie entlang eines sich ihr in den Weg stellenden Bergmassivs in die Höhe, kühlt sie ab. Dabei kondensiert der sich in ihr befindliche Wasserdampf ind es bilden sich Wolken - so genannte Passatwolken. Diese Kumuluswolken Bildern sich ab etwa 650m Höhe. De höheren Inseln der Vulkan-Antillen erhalten so regelmäßigen und teils sehr viel Niederschlag.


Entstehung von Passatwolken und Vegetationszonen der größeren Inseln der Kleinen Antillen

Die sehr unterschiedlich verteilten Niederschläge haben großen Einfluss auf die Flora und Fauna. Die nördliche Leeward-Küste Dominicas erhält beispielsweise nur etwa 45mm Regen pro Jahr. Schon 10km weiter landeinwärts an den Amid Peaks in 1400m Höhe fallen ca. 10.000mm Regen pro Jahr. Daraus resultiert eine beachtliche ökologische Zonierung. In Hinsicht auf die Anolis ergeben sich daraus die für die großen Inseln (insbesondere Guadeloupe, Martinique und Dominica) typischen unterschiedlichen Unterarten und Lokalformen.


Bei den Vulkan-Antillen existieren drei unterschiedliche niederschlagsrelevante  Gebirgsformationen, welche die Passatwolkenbildung beeinflussen:
barrier (B) zum Beispiel Guadeloupe
overspill (C) zum Beidpiel Dominica und
snag (D) zum Beispiel Saba.


Aufgestaute Passatwolken über Dominica

Nicht alle Inseln der Kleinen Antillen sind hoch genug, um Passatwolken entstehen zu lassen. Siehe Grafik oben (A). Die östlichen Inseln der äußeren, atlantischen Reihe, sowie Barbados sind sind klimatologisch recht einfach. Sie sind zu flach, um Passatwolken aufzustauen und dadurch relativ trocken. Die Niederschlagsmengen liegen bei etwa 900-1900mm pro Jahr. Zum Vergleich: Auf dem offenen Ozean fallen ca. 900-1100mm Regen pro Jahr. Die vorherrschende Vegetationsform ist hier der karibische Trockenwald.


Über den flachen Inseln wie hier auf Les Saintes stauen sich keine Passatwolken. Hier fällt dadurch wenig Regen.